Sascha Böhm - Der "Aha-Moment" ist da.
Meine KI-Prototypen haben die "unsichtbaren" Risiken in den Stromdaten aufgedeckt:
Der "Aha-Moment" ist da. 💡
Meine KI-Prototypen haben die "unsichtbaren" Risiken in den Stromdaten aufgedeckt: Das "Pech-Szenario" (zufällige Überlagerung von Spitzen) und das "GAU-Szenario" (simultane Anlaufströme am Morgen).
Wissen ist der erste Schritt. Aber was nützt die beste Analyse, wenn sie in einem Dashboard hängen bleibt und der Maschinenführer um 06:00 Uhr trotzdem – wie gewohnt – den Startknopf drückt?
Genau hier beginnt für mich die eigentliche Arbeit: Diese Intelligenz muss auf den Shopfloor.
Mein Ziel ist es, diese Informationen direkt an die Maschine und den Mitarbeiter zu bringen.
Und zwar über mein individuelles DMS/MDE-System.
Stellt euch vor: Der Mitarbeiter will eine der "Risiko-Maschinen" (wie die Lindner oder Zeno 5) starten.
Das MDE-Terminal prüft die KI-Regel (z.B. "Maximal zwei dieser Maschinen gleichzeitig") und gibt ein Signal: 🟢 "Freigabe erteilt." oder 🔴 "STOP. Warte 10 Min. Lastpuffer (386 kW) durch andere Anlagen belegt."
DAS ist für mich der Sprung von der reinen Analyse zur aktiven, gelebten Strategie. Die KI liefert das "Warum", und das MDE/DMS-System liefert das "Jetzt tun" oder "Jetzt lassen".
Wie stellt ihr sicher, dass eure Energie-Strategien nicht nur Theorie bleiben, sondern im hektischen Produktionsalltag auch wirklich umgesetzt werden?
Ich freue mich auf eure Ansätze! 👇
Ausgabe KI - erste Versuche:
Analyse & Empfehlungsplan (Mo-Fr): Ziel 5000 kW
Diese Analyse basiert auf den 15-Minuten-Verbrauchsdaten vom 23.10.2025 (00:15 Uhr) bis 25.10.2025 (12:45 Uhr). Das Ziel ist, die Gesamtlast in jedem 15-Minuten-Intervall der Woche (Montag-Freitag) unter 5000 kW zu halten.
1. Analyse der aktuellen Lastsituation (Ziel 5000 kW)
Die Aggregation der Gesamtlast (Summe aller Geräte) für die Werktage (Do/Fr) zeigt:
- Maximale Spitze (beobachtet): 4614 kW (am 23.10. um 10:00 Uhr)
- Durchschnittliche Produktionslast (Werktag): ca. 4500 - 4600 kW
- Neues Lastlimit: 5000 kW
Kernerkenntnis: Normalbetrieb ist jetzt möglich
Mit einem Limit von 5000 kW liegt Ihre beobachtete maximale Werktagsspitze von 4614 kW nun innerhalb des erlaubten Rahmens.
- Neuer Sicherheitspuffer: 5000 kW (Limit) - 4614 kW (Spitze) = 386 kW
Im Gegensatz zum 4500-kW-Szenario ist der normale Werktagsbetrieb (inklusive CWE13|030|TRS L3) grundsätzlich möglich. Eine Verlagerung der TRS L3 in die Nachtschicht (wie in der 4500-kW-Analyse empfohlen) ist nicht mehr zwingend notwendig, bleibt aber eine Option zur Kosteneinsparung (falls Nachtstrom günstiger ist).
Der Fokus verlagert sich daher vom "Ermöglichen des Normalbetriebs" hin zum "Risikomanagement zur Vermeidung von Ausreißer-Spitzen". Der Puffer von 386 kW ist ausreichend für normale Schwankungen, aber nicht für unkoordinierte Prozesse.
2. Risikoanalyse: Konstellationen über 5000 kW
Eine Überschreitung des 5000-kW-Limits ist unter den folgenden Szenarien zu erwarten. Diese Konstellationen entstehen, wenn zur "normalen" Spitzenlast (ca. 4600 kW) zusätzliche Lasten hinzukommen, die den Puffer von 386 kW aufbrauchen.
Szenario 1: Gleichzeitige Spitzen (Das "Pech-Szenario")
Dieses Szenario tritt ein, wenn mehrere Maschinen mit stark schwankendem (intermittierendem) Verbrauch zufällig im selben 15-Minuten-Fenster ihre maximale Leistung abrufen, in dem auch die restliche Produktion bereits am Anschlag läuft.
- Risiko-Kandidaten (Zusatzlast über ihrem Normalwert):
CWE13|003|Lindner(Maximal 216 kW, oft 150-180 kW über Durchschnitt)CWM15|022|Engel 1100(Maximal 176 kW, oft 120-140 kW über Durchschnitt)CWM12C|002|Zeno 5(Maximal 174 kW, oft 150 kW über Durchschnitt)CWM15|009|Engel 600(Maximal 104 kW, oft 70 kW über Durchschnitt)- Konstellation 1 (Kritisch):
Normale Spitzenlast (ca. 4600 kW)+ Spitze von Lindner (ca. +180 kW)+ Spitze von Engel 1100 (ca. +140 kW)+ Spitze von Zeno 5 (ca. +150 kW)= ca. 5070 kW (ÜBERSCHREITUNG) - Fazit: Sobald drei oder mehr dieser Maschinen gleichzeitig ihre Spitzen erreichen, wird das Limit überschritten. Bereits die gleichzeitige Spitze von
LindnerundZeno 5verbraucht den Puffer fast vollständig.
Szenario 2: Simultane Anlaufströme (Das "GAU-Szenario")
Dieses Szenario ist das gefährlichste. Es tritt auf, wenn mehrere Großverbraucher gleichzeitig anlaufen (z.B. am Morgen oder nach einem kurzen Stromausfall/Netzwischer). Die Anlaufströme (in den Daten als Max (kW) erfasst) sind weit höher als der Durchschnitt (kW).
- Analyse der Anlaufspitzen (Differenz Max zu Durchschnitt):
CWM16N|004|Uniloy 1000t: 932 kW Spitze (vs. ~510 kW Durschnitt) -> +422 kW ZusatzlastCWM16AN|002|SGM E2500: 601 kW Spitze (vs. ~260 kW Durschnitt) -> +341 kW ZusatzlastCWM17|002|Husky2: 535 kW Spitze (vs. ~210 kW Durschnitt) -> +325 kW Zusatzlast- Konstellation 2 (Sehr wahrscheinlich):
Normale Spitzenlast (ca. 4600 kW)+ Ein Neustart von Uniloy 1000t (+422 kW)= 5022 kW (ÜBERSCHREITUNG) - Konstellation 3 (Garantiert):
Normale Spitzenlast (ca. 4600 kW)+ Neustart Uniloy 1000t (+422 kW)+ Neustart SGM E2500 (+341 kW)= 5363 kW (MASSIVE ÜBERSCHREITUNG) - Fazit: Der Neustart von nur einem der Top-3-Großverbraucher (
UniloyoderSGM) während die restliche Produktion läuft, genügt, um das 5000-kW-Limit zu überschreiten.
3. Empfehlungsplan (Montag - Freitag)
Mit dem 5000-kW-Limit ist der Normalbetrieb sichergestellt. Der Plan muss sich darauf konzentrieren, die Risikoszenarien 1 und 2 zu verhindern.
A. Strategie 1: Produktionsstart staffeln (Zwingend erforderlich)
Der morgendliche Lastanstieg von ~2900 kW auf ~4600 kW (ein Sprung von 1700 kW) ist der kritischste Moment des Tages.
- Maßnahme: Erstellen Sie einen detaillierten "Hochfahrplan" für die Frühschicht (z.B. 05:00 - 07:00 Uhr).
- Regel: Starten Sie Anlagen in Blöcken von maximal 350 kW pro 15-Minuten-Intervall.
- Begründung: Ein simultaner Start (Alle um 06:00 Uhr) verursacht durch die Anlaufströme (Szenario 2) eine Spitze, die garantiert über 5000 kW liegt.
B. Strategie 2: Aktive Laststeuerung (Ampelsystem)
Verhindert Szenario 1 (Überlagerung von Zyklen).
- Maßnahme: Die "Risiko-Kandidaten" (
Lindner,Engel 1100/600,Zeno 5) müssen voneinander entkoppelt werden. - Regel (Mo-Fr): Es dürfen maximal zwei dieser Maschinen gleichzeitig betrieben werden. Liegt die Gesamtlast bereits über 4600 kW (Puffer wird knapp), darf keine dieser Maschinen gestartet werden, bis die Last wieder sinkt.
- Begründung: Dies stellt sicher, dass der Puffer von 386 kW nicht durch die zufällige Überlagerung dieser unregelmäßigen Verbraucher aufgebraucht wird.
C. Strategie 3: Notfallplan (Netzwiederkehr/Schwarzstart)
Verhindert Szenario 2 (GAU).
- Maßnahme: Nach einem Stromausfall oder einer Netzstörung muss ein gestaffelter Wiederanlauf technisch sichergestellt sein.
- Vorschlag: Die Steuerung muss priorisiert sein:
- Start der Grundlast (Filter, Kühlungen).
- (Warte 15 Min.) Start
Uniloy 1000t. - (Warte 15 Min.) Start
SGM E2500. - (Warte 15 Min.) Start
Husky-Gruppe. - (Warte 15 Min.) Start der Hauptlinien (z.B.
TRS L3,Linie 1-3). - (Warte 15 Min.) Freigabe der intermittierenden Maschinen (Prio 2:
Lindner,Engel, etc.). - Begründung: Ein gleichzeitiger Anlauf aller Motoren (insb.
UniloyundSGM) würde das 5000-kW-Limit massiv überschreiten.
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